
O P U S
Eine Sammlung an Gedichten und Worten, die welche sein wollen.
Abgehen
Wenn der Kundenservice vom Vater Meiner Mutter nicht top war, macht mein Opa in der Oper oder im Theater Theater.
Allgemeine Frankfurter
Brauch‘ ich, um’s zu kochen, einen Kurs oder zaubere ich was auf die Schnelle: Was ich esse, das ist mir Wurst, Hauptsache mit Fleisch in ‘ner Pelle.
Am Tisch
Ich mag keinen Pfeffer Und Öl ist mir zu fettig. Salz find‘ ich nicht lecker, aber Essig ess‘ ich!
American Dream
Seit ich ein junger Bursche war, wollte ich Schauspieler sein. Doch in Hollywood wurde mir klar. Um groß rauszukommen, bleibst du klein. Ich, ein Mensch der langen Sorte, hatte es nicht leicht, hat man nur durch eine Tür oder Pforte den nächsten Drehort erreicht. Und auch vor der Kamera stieß ich mir stets mein Haupt und letztendlich hieß es: Der Lange war Schuld, dass die Szene nichts taugt. Die Autoren fanden das nicht so zum Lachen, denn ihre Serien begannen zu floppen. Doch auch wenn ich wollte, ich konnte nichts machen, um das Stoßen zu stoppen. Das Schauspielern hatte ich seit dem Zeitpunkt satt, doch ein Titel sollte mich begleiten. Denn von da an kannte man mich in der ganzen Stadt als den größten Serienkiller aller Zeiten.
Artenkunde
Hoch im Himalaya hört Man oft von Carnivoren, die das Kugeln präferieren, da es sie ganz besonders stört, wenn sie, als seien sie gefroren, still steh’n und sie nicht rotieren. Diese Spezies, die ähnlich den Hunden, sieht man sich über Stein und Felsen oft mit ihren weichen runden Körpern hoch und runter wälzen. Doch welche Kreaturen kullern da schneller als der Wind? Es ist doch mittlerweile jedem recht klar, dass es Rollmöpse sind.
Bestimmungsschlüssel
(1) Wenn du sagst: „Ich lieb‘ dich. Ich hab‘ ein Kribbeln in meinem Bauch und du bist mein einziger Gedanke!“ Sagt die Person dann: „Alter, verzieh dich!“ (zu 5) „Ooh, ich lieb‘ dich auch!“ (zu 3) Oder „Öhm ja cool… äh danke?“ (zu 2) (2) Wenig Begeisterung, die herüberflaut, da fragt man sich natürlich, kennt ihr beide euch überhaupt (zu 6) oder war deine Wahl grad willkürlich? (zu 5) (3) Oh ja, was man hier direkt sieht, ist, was man von dir hält. Dann fragen wir uns, seid ihr verliebt (zu 4) oder habt ihr nur dieselben Eltern? (zu 7) (4) Soso, ihr liebt euch öffentlich, doch wie sieht’s aus mit dem Paaren? Tut ihr es mindestens wöchentlich (zu 8) oder schon nicht mehr seit Jahren? (zu 9) (5) Komisch, dass es dich interessiert, diesen Beziehungsstatus zu benennen, denn zwischen euch ist nie was passiert. Ihr scheint euch nicht mal zu kennen. (6) Man ist dir gegenüber keusch. Hat dich das etwa gewundert? Eure Beziehung ist rein freundschaftlich, was wahrscheinlich auch einen Grund hat. (7) Bitte reiß dich zusammen. Sympathie ist bei euch beiden gewiss da, doch lass andere Emotionen nicht entflammen. Ihr seid immer noch Geschwister. (8) Ihr liebt euch und schätzt, was der andere in euch sieht und befindet euch jetzt in einer festen Beziehung. (9) Selbst nach all der Zeit nehmt ihr noch diese Nähe wahr. Ihr lebt euer Leben gerne zu zweit und doch als Eines, als Ehepaar.
Bittersüß
Ein Abschied nach einer Reise oder einer gemeinsamen Zeit, deine Kinder auf ihren eigenen Weg zu weisen, wenn du merkst, sie sind endlich bereit und sagst unter Zittern Tschüss. Eine Liebe, die abschwächt und am Ende ist und nur noch verletzt und schmerzt, und du legst sie in andere Hände bis du weißt, dort schlägt nun ihr Herz. Bittersüß.
Das Frühstück der Pandorra
Ein Frühstück im Bett bringt jeden Morgen zum Glänzen. Naja, erst ist es ganz nett, doch dann folgen Konsequenzen. Es ist eine schöne Idee, doch im Kern ist es recht böse. Denn anfangs isst du und trinkst deinen Tee, doch danach liegst du im Gebrösel.
Der Date-Beschwerdebrief
Wenn wir uns im Auto küssen, uns ohne Lichtstrahl quetschen müssen, dann meckre nicht, wenn du aus Versehen hupst, mich erschreckst und ich dann pups‘.
Der Fischer
Das Wasser rauscht‘, das Wasser schwoll, ein Fischer saß daran. Da merkte er, sein Netz war voll, drum zog er es an Land. Und wie er schwitzt und wie er zieht, teilt sich die Flut empor, recht stetig; doch im bewegten Wasser sieht er nichts als pure Synthetik. Man warf, weil’s nicht verboten ist, in das trübe blaue Blut der Erde mit purer Menschenlist hinein das Todesgut. Ach wüsste er, wie’s unten ist, unten auf dem Grund. Alles, was dort gesunken ist, ist ganz sicher nicht gesund. Das Wasser rauscht‘, das Wasser schwoll, das Wasser ist ganz matschig. Denn Wasser ist nicht ganz so toll, ist es voller Plastik.
Der Urlaub eines Bänkers
Ich habe mich mal ausnahmsweise, denn meine Arbeit hatte ich satt, aufgemacht auf eine Reise bis in die nächste Stadt und fuhr dort in einen Kurort. Ich zog im Salzbad meine Bahnen und genoss das leckere Essen, doch zu jeder Zeit, man kann’s erahnen, konnt’ ich die Konten nicht vergessen. Meine Gedanken galten, unmöglich zu verbieten, den Krediten. Ich stand nun vorne beim Empfang und aus mir heraus brach die Frage, wie mir Entspannung jemals gelang und ob ich in diesem Bau Spa vertrage.
Der Wal der Qual
Chillt er im Wasser und nicht am Strand, so ist der Wal, hat er sich entschieden, wo er tiefenentspannt in den Tiefen entspannt, im Großen und Ganzen zufrieden. Doch schafft es mal ein Wal sich nicht endgültig zu entscheiden, dann beginnt er, ganz gewaltig zu heulen und zu leiden. Seine Tränen füllen die Gewässer und beruhigt dieser Schwall sich, ist die Stimmung viel besser und das Meer ganz schön salzig.
Diagnose (38,3 °C)
Jedes Mal, wenn wir uns sehen, wird’s eine Qual, es zu überstehen. Mein Körper wird warm, meine Haare aufrecht. Ich schwitz‘ unterm Arm und meinem Bauch geht es auch schlecht. Ich kann nicht klar denken, mir wird plötzlich kalt, es schmerzt in den Gelenken und ich fühl mich alt. Da hab‘ ich lieber Fieber.
Die Antwort
Ich bekomme eine Antwort und du nicht. Du kannst sie nicht hören, weil sie nicht spricht.
Die Katze
Die Katze ist im Generellen als Haustier ziemlich niedlich und kraulst du nicht die falschen Stellen, ist sie auch recht friedlich. Sie ist eins von den tollen Tieren. Doch diesen Gedanken hast du nur, stolziert sie nicht mit allen Vieren grad über deine Tastatefksuxjendkopnbmgä
E
Das Symbol im Schrifttyp vom Schland, das man unglaublich oft und zu Hauf braucht, ist das Ding, was man nach d und vor f fand und akut im Wortlaut gar nicht auftaucht. Grund ist nicht, dass das Symbol hässlich und fast Stuss ist oder dass mich was im Laut stört. Ich glaub‘ bloß, dass langsam mal damit Schluss ist und das Äon als Hauptvokal auch mal aufhört.
Ein Hassgedicht
Viele Dichter richten
sich meist Richtung ihrer Triebe,
sehen ihre Wehrpflicht
im Kampf der Gefühle und dichten
fast nur über die Liebe.
Und das nervt mich.
Ein Gedicht braucht Ekel und Antipathie.
Themen, die dich in Rage versetzen.
Sowas, wie hinter langsamen Menschen zu gehen
oder wenn sich der Schnupfen lang nicht verzieht
oder hinter dem Bus her zu hetzen
oder montags morgens ganz früh aufzustehen.
Etwas was ich gern‘ hab und mag?
Viel gibt es da nicht,
denn zu meckern kann ich einfach nicht lassen.
Ich bereue es jetzt schon, dass ich es sag,
doch vielleicht ist das hier tatsächlich ein Liebesgedicht,
denn ich liebe es einfach, zu hassen.
Ein kurzes Gedicht
Wie soll ich’s sagen? Wo fang ich an? Denn dieses Gedicht hier ist nicht wirklich lang.
Ein Liebesgedicht an den Herbst
Hallo Herbst, ich weiß, du hörst es nur selten, aber du störst mich nicht mit deinen neuen Welten, dann, wenn du alle Blätter färbst. Ganz im Gegenteil. Ich lieb‘ es, wenn du uns den Regen zeigst. Auch wenn es nicht jeder sieht, es ist schön, in Schal und Mütze zu schlüpfen, durch die Pfützen zu hüpfen und nach draußen zu gehen, Es ist wie ein Traum für den ich einfach kein Wort find. Wenn durch jeden Baum der eiskalte Nordwind herumzieht, ohne Rücksicht, machst du mich einfach glücklich. Bleib so gemütlich finster, so stürmisch und doch friedlich. Zumindest bis zum Winter. Ich lieb‘ dich.
Ein neues Gedicht
Ein neues Gedicht. Schreiben, verfassen, was auch immer… Was berge ich so bang mein Gesicht? Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Keinen blassen Schimmer. Seit Stunden sitz ich und fluche hier, überlege und versuche mir was aus den Fingern zu saugen mit Pepp, doch ist im Augenblick in meinem Kopf nur Dung. Zeit tiefgründig zu werden. Obwohl, kann ich nicht… bin zu jung. Das darf man erst ab 50 plus: Man braucht die Erfahrung vom Leben, der Liebe, alles vor und nach dem ersten Kuss. Darum bleib ich erstmal beim alten, oberflächlichen Gestalten von Texten mit platten Themen. Was könnt‘ ich da denn nehmen? Och Mensch, mir fällt nichts ein! Gott! Willst du mich bestrafen? Egal, ich lass‘ es erstmal sein und geh 'ne Runde schlafen.
Ein schlechter Verlierer
Es gibt tatsächlich viele Menschen, die sie lieben: diese fiesen Gesellschaftsspiele. Manche bereuen nicht zu spielen, was andere meiden, denn sie erfreuen sich, wenn Mitspieler leiden. Kein Funken Können, nur pures Glück. Darum konnte ich nicht gewinnen, trotz meines Geschicks. Nie wieder werde ich Spielen, das ist klar. Da hilft auch eure Beschwerde nicht, dass ich unsportlich war.
Einkaufsliste
Ein Notfallset, Eiklar, Chili, Rum, Sardinen. Zwei Rotwein, Mett, Brei, Basilikum, Pralinen. Fähnchen, Wurst, Seifen, Reis, Lamm, Priel, Remoulade. Hähnchenbruststreifen, Eis am Stiel, Schokolade.
Essgewohnheiten
Lebst du in einem reichen Land und du kannst nicht klagen, hast genug Geld in der Hand und dir grummelt der Magen, ist schnell Essen gekocht und bestellt, immer wieder nett. Diese einfachen, rasanten Verfügbarkeiten von Gerichten wollen manche Menschen hemmen und um vor dem bekannten Luxus rasch zu flüchten, machen und schlemmen sie Raclette.
Flöhe
Matze hat’se.
Fortbewegung
Schon seit Anbeginn der Zeiten zogen unsere Ahnen sowohl in der Nähe als auch Weiten ihre Bahnen, mit Treibstoff und Mut befeuert. Es fing an mit Bäumen. Diese wurden vor hunderten Jahren mit ihren hohlen Räumen von Menschen auf Flüssen gefahren und gesteuert. Mit jeder weiteren Erfindung Seit der Erfindung des Rades war jeder Weg, jede Windung jeder Straße und jeden Pfades einfach, wie ein Spiel. Und egal, was es braucht, wie weit du fort bist, ob ich fliege, fahre oder tauch‘ und unabhängig des Ortes, bleibst du mein Ziel.
Gebrauchsspuren
Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt.
Okay, das kommt einem jetzt nicht so hart vor,
aber ich bekomm‘ so langsam graue Haare. Bald
ist es Zeit für den ersten Rollator.
Ich meine, ich gehe auf die Fünfzig zu
und ich merke an meinem Verhalten,
ich gehöre wohl recht künftig, so
Gott es will, zu den Alten.
Mein Kopf verliert sein Haarkleid,
die Jugend von heute
stört mich gewaltig
und jeden Morgen schreit mein Spiegel die Wahrheit
Gehe nicht unter Leute!
Mein Gott, bist du faltig!
Aber ich weiß, dass ich mich freuen kann
und bin der Idee recht zugewandt,
denn mit dem Alter kommt auch dann
der wohlverdiente Ruhestand.
Haiku
Hier ein paar Silben. Da noch ein paar weitere. Fertig ist das Gedicht.
Hai-ku
Ich schwimme dauernd. Deshalb knurrt stets mein Magen. Oh… ein Surfer-Bein.
Hai-Kuh
In den Gewässern unserer Erde schwimmen gefährliche Tiere, meist in Form einer Herde, und ziehen weiße Schlieren mit Hilfe ihres Euters. Und sollt‘ es sich ergeben, dass ein Mensch in ihrem Gebiet ist und ihm fehlt die Angst um sein Leben, weil Grünkost die Nahrung des Viehs ist, dann bereut er’s.
Hausarbeiten
Er war in der Vorratskammer, denn er fand den Vorschlag hammer, und mitten aus dem Vorrat nahm er und benutzte ihn, den Vorschlaghammer.
Hier oben
Weiß, wohin man auch sieht. Alles ist einem gleich. Alles verfliegt. Eine andere Welt, die Gekleidet in Watte. Hier oben zählt nie, was man hat oder hatte.
Im Park
Die Bienen zwischen den weißen Blüten des Apfelbaums summen und reißen mich aus meinem Acht-Achtel-Traum im Park am Seerosen-Teich. Da, wo unsere Fahrräder liegen und jeder durch den Tag schlummert, während Melodien uns wiegen und der Bass wummert, ist unser Leben so leicht.
Inneres Konfekt
„Ein kleines Stück, mehr nicht!“ sag ich mir selbst mit ernstem Blick und finstrer Miene ins Gesicht. Ich bin ja nicht verrückt. Seit mehreren Minuten weiche ich nicht weg vom Spiegel und schaue ganz gebannt mit dem Mund voll Speichel auf den Schokoriegel in meiner Hand. Nur einen kleinen Bissen, nur ein kleines Stück. Ich hab‘ ja schon genug gegessen. Nachher werd‘ ich noch zu dick. Wenn ich ihn mir einverleibe, werd ich’s bei einem Stück belassen. Will ja gesund und munter bleiben und weiter in meine Hosen passen. Jaja, du wirst es sehen. Ich beherrsche meine Sinne! Oh ich kann mich zügeln! Ich kann dir widerstehen! Ich weiß, dass ich gewinne! Und nicht du, du Riegel! Ach was soll’s! Komm her zu mir! Niemand mag’s gesund. Deinen Sinn erfüllst du hier! Hier in meinem Mund! Und die Moral aus meinem Dichten: Sei wachsam! So schnell geht es! Kannst du einmal nicht verzichten… Zack! Bumm! Diabetes!
Kennst du das?
Kennst du das? Ohne Antrieb, ohne Lust. Nicht ein Moment vergeht ohne Frust. Stures Starren, Totales Verharren, Als sei alles dunkel. Nichts, das dich hält, Tröstet, wenn du fällst. Irgendein Licht, ein Funkeln. Nein. In unserer heutigen Welt Sollte es sowas nicht geben. Trau dich und kämpfe dagegen. Traurigkeit vermeiden und Ohne zu schwächeln: Los, bekämpfe das Leiden und Lächl'!
Meine Autobiographie
Es fing alles an mit einem Ford Fiesta. Schnell war er nicht, selbst im fünften Gang, doch bis dahin war er mein bester. Später fing ich an zu reifen, unmöglich noch so Ford zu fahren. Ich kaufte dann ein Rennauto mit Streifen, um durch den Ort zu rasen. Ich raste oft, ich raste viel Und bremsen konnt‘ ich mich kaum. Daher fand ich schnell mein nächstes Ziel, ganz ohne Navi, einen Baum. Das Rennauto kaputt und ich zerstört, Zeit einen Gang herunter zu schalten. Ein Oldtimer ist’s, was mir jetzt gehört, einer von den schönen und den alten. Und denk ich zurück an mein langes Leben, hör ich meinen Autoverkäufer sagen: „Soll es in deinem Leben viel Abwechslung geben, musst du neues wagen.“
Motivation oder Warum ich Dichter geworden bin
Manch einer hat zum Ziel seine Gefühle auszudrücken. Ein andrer hält von der Welt nicht viel und kehrt ihr so den Rücken. Ein weiterer ist stets unzufrieden und zeigt so seinen Frust und noch einer hat angefangen, es zu lieben und hat darauf einfach Lust. Alles logisch, das weiß man wohl, doch meine Antwort ist viel schlichter: Ich trank halt zu viel Alkohol und da wurd ich nun mal dichter.
Nachtreisen
Den Autoschlüssel drehen, mit dem Finger auf Play drücken, Scheinwerfer an und dann, den ersten Gang rein. Wie kann ich entspannt sein? Ich kann's nicht glauben, dich dann und wann durchs heimliche Blicken rechts neben mir sehen. Wir hier, zu zweit, und der Rest der Welt zieht an uns vorbei, wie das Licht jeder Laterne, ziehen Schlieren wie die Sterne, bei der Warp-Geschwindigkeit, die unseren Moment anhält, ist kein Ziel zu weit. Ich hör dir zu, fahre still, du erzählst mir viel, find ich cool, während ich mich frage: Hörst du das Pochen und Klopfen? Es ist nur ein Tropfen, was ich dir sage, aber es ist ein Swimmingpool, was ich dir sagen will.
Naturkunde 1
Glykolyse, die: Es bestätigen viele Befunde: Die Glykolyse besitzt Importanz. Weil man Energie auch verbrennt und weil’s einfach ein Fakt ist, wird Glucose jede Sekunde, war sie vorher ganz, in zwei Teile aufgetrennt und das ist recht praktisch. Doch trotz Glykolyse hätte ich gern, weil du und ich uns lange kennen und obwohl wir zwei zusammen echt süß sind, dass wir uns nah sind und nicht fern und dass wir uns nicht trennen. Ich würde es begrüßen.
Olfaktorische Memoiren
Das Leben eines Furzes ist im Generellen ein recht kurzes durch die Gegend schnellen. Beginnt es bloß zur falschen Zeit, das Verabschieden von Gasen, wo die Lüftung gerade schlecht ist, macht sich die Note recht schnell breit gelangt dann in diverse Nasen und bleibt lange im Gedächtnis.
Product placement
Egal, wie GUCCI sich reimen,
meine Gedichte bringen keinen Lohn wie
zum Beispiel in Checks oder Scheinen,
aber das gibt’s für mich sowieSONY
Auch beim Dating hast du kein Glück, wenn du
als Dichter versuchst, Geld zu scheffeln.
Denn sIKEAn mir alle den Rücken zu,
weil sie denken, dass ich sie verAPPLE.
Doch um ganz CHANEL an Geld zu gelangen,
war ich der Idee nicht abgeNIKEt
mit Produktplazierung anzufangen
und wer weiß? Vielleicht werd‘ ich ja reich.
Pünktlichkeit und Recht und Freiheit
Pünktlichkeit ist eine Tugend. Egal ob Erwachsene oder Jugend: Wir Deutschen sind dafür bekannt und glänzen damit bis weit über unsere Landesgrenzen. Wir sind darauf richtig stolz und aus dem richtigen Holz geschnitzt ist nur der, der pünktlich bei seinen Terminen sitzt. Drum saß ich hier auch pünktlich und warte, doch es verschiebt sich hier stündlich bis ich starte, denn alles in Deutschland verfolgt diesen Wahn nur nicht sie: die Deutsche Bahn.
Ratgeber
Wenn’s deiner Katze hinten juckt, sie viel leidet und viel spuckt und sie pupst wie ein Sturmwind, dann ist da der Wurm drin.
Regen
Jede Sekunde sorgt ein gigantischer Ball aus Feuer und Gas dafür, dass sich Ozeane erhitzen und Wasser macht sich auf seine Runde bis zu seinem tiefen Fall, um gegen das Glas unseres Fensters zu spritzen. Jede Sekunde sorgt dieser Regen mit seinem ständigen Gießen, dass wir uns lieben und zu später Stunde zueinander bewegen, das Prasseln genießen und uns aneinanderschmiegen.
Ressourcen-Knappheit
Wie kann es sein, dass unserer Erde Bestände und Gaben, egal ob groß oder klein, für uns alle hier ein Ende haben? Aber mir läuft trotz des Tupfens seit Stunden voller Ekstase dank meines Schnupfens der Rotz aus der Nase.
Rosarote Wolken
„Die Engel backen Plätzchen“, sagte meine Mutter immer, wenn der Himmel rosarot getränkt und von Wolken durchzogen war, weich, wie kleine Kätzchen, mit seinem sanften Schimmern; ein Präsent von der Natur geschenkt. Ich wusste nicht, dass es gelogen war. Mittlerweile kenn ich dafür den Grund: Etwas mit den Wellenlängen des Lichts, das auf die Luft trifft und auf Feuchte und dann zerstreut ist. Doch ich seh‘ nur das Strahlen aus deinem Mund, während du in den Himmel schaust, gibt es nichts, was schöner ist als deine Augen, die leuchten und zeigen, was du mir bedeutest.
Rote Augen lügen nicht
Das ganze Leben hier erwacht Aus dem langen Schlummern. In Wäldern und in Wiesen singen Vögel, Tag und Nacht, die Luft ist voll von Brummern und ich muss kräftig niesen. Der Frühling bringt mit seinem Lauf auch die Pollen von jedem Baum und trägt sie auf meiner Schleimhaut auf, als wär’s ein schlechter Traum. Doch meine roten Augen lügen nicht. Ich seh‘ gerade nichts. Ist meine Nase dicht, bringt’s, wenn die Pollen wüten, nichts, wenn ich mich vor jeder Blüte hüte.
Schmutzige weiße Sneaker
Wir haben getanzt bis es hell wird In den Clubs und auf Asphalt die Melodien genossen und geschrien, sodass uns die Welt spürt doch dann wurde es kalt und verschlossen. Es war alles bunt und schrill und voller Leichtsinn. Doch wo einmal Musik war, ist es jetzt still und alles was bleibt, sind schmutzige, weiße Sneaker.
Sinnsuche
Ein Gebäck aus Apfel und Teig
ist das, was ich am liebsten schmecke.
Doch das kann man ewig suchen,
wenn ich dir meinen liebsten Sinn zeig
und mit dir den Wald entdecke;
da siegt auch kein Apfelkuchen.
Denn Geschmackssinn ist plötzlich sinnlos,
sobald es in den Wald geht.
Der Duft der frischen, feuchten Erde,
der durch jeden leichten Windstoß
so sanft und doch so kalt weht,
dass ich ganz glücklich werde.
Die Borke unter meiner Hand,
die feuchte Luft auf meiner Haut,
das Grün, was mich umschließt,
ist das, was mich komplett entspannt,
was so fremd und doch vertraut,
und das, was ich genieß‘.
Sehnsucht
Ich will dich packen,
im Stehen, Liegen oder Sitzen.
Färbst rot meine Backen,
bringst mich zum Schwitzen.
Will dich an meinen Lippen spüren.
Bist so heiß, lässt Herzen schlagen.
Muss dich erst vorsichtig berühren,
um mich an dich heranzuwagen.
Gelangt dein Duft in meine Nase,
kann das zu vielen Gefühlen führen;
versetzt mich mitunter in Ekstase.
Will dich einfach in mir spüren.
Will dich morgens ganz schnell fassen.
Kaffee, du gehörst in meine Tassen.
Thicknick
Sag mal, ist das richtig? So viel Essen bei einem Picknick? Ich frag‘ es mich wirklich. So sag, Schatz, willst du, dass ich hier im Park platz?
Unaussprechliches
Ich bin, so mag ich zumindest behaupten, recht gut im Reden und Stricken von Sätzen und Kombinieren von Lauten doch wenn meine Augen dich erblicken wird’s schlimm. Du weißt nicht, wie es mich quält, wenn dein Körper sich mir ein Stück naht, und ich will, dass du mir einen Kuss gibst, aber ich merk, wie mir das Wichtigste fehlt: meine Stimme, mein Mut, mein Rückgrat, als sei ich ein Flusskrebs. Darum bleibe ich weiterhin stumm, jedoch werde ich es dir beweisen. Ich hoffe, du hältst mich nicht für schwächlich und nimmst es mir nicht krumm, aber das, was ich für dich fühle, im Leisen, ist und bleibt unaussprechlich.
Unbeschreibliches
Es ist paradox, denn das einzige Wort, um jede Sekunde mit dir zu beschreiben, ist ‚unbeschreiblich‘. Ich bin gerade noch hier mit dir an diesem Ort. Es ist perfekt, ohne zu übertreiben, aber selbst dieses Wort reicht nicht. Ich halt‘ dich an den Händen, es gibt nur uns und das, was ich mit dir habe, macht mich taub und blind. Man sagt, wo Worte enden, beginnt die Kunst, aber keine Leinwand, keine Farbe, kann festhalten, was wir sind.
Verwandlung
Die Sterne leuchten hell. Der Vollmond tut es auch und schon wächst mir Fell auf meinem runden Bauch. Auch Rücken und Glieder sind völlig behaart. Ich glaub‘, ich habe nie wieder eine Haut so rein und zart. Mein Körper wächst und wächst, sodass ich kreisch‘ und ächze und als wäre ich verhext, ist es Fleisch, nachdem ich lechze. So, wie ich bin, und das, was ich tue, verrät: Ich bin mittendrin in der Pubertät.
Warten auf Dr. Godot
Ist man einmal am Kranken und braucht ein Attest, muss man zum Doktor hin wanken und steckt da dann fest. Das Wartezimmer stickig und voll von Keimen. Der Sitznachbar zickig. Die Kinder am Weinen. Dann hört man seinen Namen, ganz deutlich, und freut sich. Doch dann kommt man nur auf den Platz im Flur.
Wind
Er streift durch Wald und Park, er raschelt in den Bäumen und ist der Wind besonders stark bringt er auch Wellen zum Schäumen. Seine Reisen gehen weit. Er bricht Äste, er bricht Zweige, aber nach einer gewissen Zeit, geht auch er zur Neige. Doch herrscht draußen kein Wind, findet man bewegte Lüfte, die sausend schnell und ganz geschwind, in der Nähe meiner Hüfte.
Zeitumstellung
Frag mich, welchen Monat ich am liebsten mag und ist es auch fraglich, dass ich eben diesen sag‘, ist es der Oktober, der mir gefällt. Denn jedes Jahr gibt er mir im Grunde, nachdem die Uhren dreimal klingen, dann eine zusätzliche Stunde, die ich mit dir verbringen kann und die für uns die Zeit anhält. Wenn nur jede Sekunde, Tag oder Nacht, mein kleines Herz so erobert, wie du es ohne Rücksicht jedes Mal machst im Oktober, dann wäre ich glücklich.
Zukunft, Einkunft, Unterkunft
Mein Traum ist mal ein Haus mit mehr als einem Zimmer mit großem Garten mein Eigentum zu deklarieren. Aber was du brauchst sind Gelder, gefolgt von deinem Gewimmer, monatlich in Raten; und notfalls ein, zwei Nieren. Ein Heim, wie beschrieben, wär schon nett, und der Grund, weshalb ich träume. Die Chancen sind mir aber nur geblieben für eine Maisonette, aber wenigstens hat sie zwei Räume.
22. Oktober
Der Wind raschelt durch die Äste. Wir sind still. Geben keinen Laut. Wir spüren noch die Reste der Sonne, die Wärme auf der Haut. Wir sind nur zu zweit, laufen durch die bunten Blätter, genießen, was uns beiden bleibt und das noch gute Wetter. Deine Augen strahlen mich an durch den Spalt zwischen Schal und Mütze. Ich nehme deine Hand und wir laufen durch jede Pfütze. Es ist Herbst und hier ist das Jahr fast zu Ende. Viele Dinge werde ich vermissen und du, du bist bei mir. Und wir halten unsere Hände und küssen uns.
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